Jungfräuliches Papier hat immer etwas Magisches.
Es ist dir, als könntest du die Linien darauf erahnen, schon die ersten unwirklichen Worte sehen, sie erfühlen, wie uralte unbekannte Tempel-Fresken, nur darauf lauernd, ihre uralten brandneuen Geheimnisse preiszugeben.
Der Stift erweckt sie zum Leben, irreversibel, Graphit auf Papier, grau auf weiß, und nichts ist je wieder wie vorher.
Die Worte winden sich im Kopf, wie purpurne und goldene Schlangen, seltsam unvertraut und doch Kinder meines eigenen Ich´s.
Ich schreibe sie buchstäblich fest, pinne sie fest wie glitzernde bunte Schmetterlinge, silbern auf weiß, und die Zeit lässt sie verblassen.
Irgendwann sind sie Staub, und ein Druck presst sie zu Graphit, und irgendwann schreibt jemand mit meinen Worten vielleicht neue Worte, noch ungesehen.