Willkommen, Mia Schnee.

I proudly present our new clanmember:

MIA SCHNEE.

mia wurde von lieben menschen im strassengraben gefunden, total verdreckt, krank und müde, kralle abgerissen, mund hat narben. ungechippt an der cz-grenze.

sie haben sie mitgenommen und aufgepäppelt, und „snowball“ getauft. tierarzt meint: 2 jahre jung, vermutlich einem gewissenlosen züchter entfleucht. dann der hilferuf: sie mussten sie abgeben, haben selbst katzen. und sie fand mich: ebay kleinanzeigen.

ich zeigte sie errol: „schau, der müssen wir helfen!“ „ja, die arme, klar!“
ich fuhr mit tochter ronja hin, und die leute meinten, sie sei sehr scheu: hat sich aber direkt von mir nehmen lassen, ist mit dem ganzen körper auf meine brust gesunken und hat mich angeschaut. und dann ihre stirn an mein kinn gedrückt. magische momente.. 💕 gänsehautfeeling.

dann ging sie von alleine in den transportkorb und hat die ganze fahrt – eine stunde! – nicht gejammert. hat ronjas hand auf ihrem rücken geduldet und sanft geschnurrt. dann das ankommen: getrunken, gefressen, katzenklo auf anhieb gefunden und genutzt. jetzt liegt sie im wohnzimmer seit ein paar tagen und schnurrt laut, sobald sie uns sieht. streicheln lässt sie sich, aber nur wenige minuten. dann dreht sie sich weg. aber die kommunikation ist da! jetzt darf mia findelkind (wer GOT kennt: „du weisst gar nichts, john schnee!“) bei uns heilen und bleiben 🤍 genau 7 tage nach merle’s tod.
oh, merle, du fehlst. die vertrautheit mit dir fehlt.
die „slow blink“ / „zwins“ momente. das stille dabeisein. das kuscheln nachts. einfach alles.
aber du hast eine würdige nachfolgerin gewählt.
sie sieht aus wie deine schwester – nur dass sie NOCH grösser ist. und ein gesicht wie fuchur hat.


willkommen, Mia Schnee Glücksdrachinkatze!

Oh, Katzenkind..

Oh, Merle.

So langsam kommt es an.

Ganz langsam. Diese unfassbare Leere, die nur eine Fellgefährtin hinterlassen kann, die über die Regenbogenbrücken geht.

Katzenkind, Liebste, AlteGuteBeese, Merlönchen, Mopswurscht, Alte Ziech, Beeeese!, Du Allerschönste, Beeeby, Merlone, Rumpelwicht, Alte Tschonk, Allerbeste.

Meine Gefährtin auf so vielen Wegen.

Ich habe dich in deinem Sterben begleiten dürfen, es war ein Genickbruch durch einen Autounfall, und wir alle, auch der Fahrer, waren so fassungslos. Ich habe dich halten dürfen, bis die letzte Kraft aus deinem Körper wich. Deine Weichheit und Wärme hinübertragen dürfen in eine neue Welt voller guter Beute.

Die Katzenherrin kam persönlich, ist mit dir über die Wiesen gerannt, hat dich liebevoll wie ein Kätzchen im Nacken gepackt und mitgenommen. Wir sind alte Bekannte, sie und ich, und nirgends bist du besser aufgehoben. Deine Schwester ist auch bei ihr, und ich höre sie zufrieden und liebevoll schnurren.

Meine Fellkinder, eins wurde 16, eins 6, eins 26, eins 3, eins 8 Jahre jung. Paul, August, Huschel, Mim, Merle. Huschel, meine Katzenfrauenkönigin, über sie gibt es so viele Gedichte und Geschichten, ein ganzes Buch voll. Kaphilo, Kätzerische Philosophie, und Du, Merle, ihr so ähnlich und doch nicht gleich. Meine Katzenfrauenköniginnen!

Doch der Wert eines Lebens bemisst sich nicht an den Jahren, sondern an den Geschichten. Und derer haben wir viele geschrieben. In Büchern, in Bildern, in die Wiesen, in kostbaren Momenten, in Fell und Haar.

Jetzt schläft dein wunderbar weicher flauschiger Körper unter Walnuss und Linde, der Königsfarn meines Urgrossvaters wacht über dich, meine Katzen-Königin. Ein gutes Leben, ein guter Tod, ein gutes Erinnern. Hollerbeeren in deinem Schoß, möge ein Holler daraus sprießen!

Nachbarn und Freunde waren da. So viele, die deine Liebe geteilt haben. Das Rudel ist da, und du in uns, überall um uns herum. Aus den Augenwinkeln sehen wir dich im Garten jagen, im Haus tanzen, neben uns im Bett schlafen, streicheln im Traum dein zerzaustes Fell. Du schnurrst nachts in meinem Bett, Ronja spürt dich eins ums andere Mal, und die Kuhle, in der du lagst, ist immer noch schwer und warm.

Ich wache auf, taste nach dir, und was bleibt, ist nur der Nachhall und diese unfassbare Leere, wo doch warmes Fell und Hingabe sein sollte, eine Hingabe, die nur wir beide verstehen.

Im Rollenspiel DSA hat die Hexe lange Zeit -8 auf alle Würfe, wenn der Familiar stirbt – und so fühlt es sich an, ich taumle halb blind von einem Tag in den anderen, mir fehlt so viel Kraft. Das Begrüßtwerden, das stundenlange Kuscheln, die gemeinsamen Wege, das liebevolle „Altegutebeeeeeese!“, das mit einem „Mamamamamewprrrruuuu“ beantwortet wird. Und am Meisten: dein stilles Da-Sein und mir mit einem Zwinkern versichern, dass die Welt noch steht und wir füreinander da sind.

Gefährtin, Schönste meiner Katzenfrauen, ich liebe dich. Du fehlst. Du fehlst so sehr.

Gute Jagd, mein Kind. Vielleicht teilen wir ein nächstes Leben voller Wärme und Purr miteinander.

I slow blink you so much.

Weidenfrau

Sie tanzte mit den Tropfen

So wild wehend ihr Haar

Dass mein windverliebtes Ich

Ganz verzaubert von ihr war

Sie schwang die schlanken Arme

Und küsste mein gesicht

Dass ich von ihrem Charme

Geblendet stand im Licht

Der Platz an dieser Quelle

Lud mich zum Träumen ein

An ihren zarten Schenkeln

Da schlummerte ich ein

Ihr Singsang klang mir wispernd

So fern und doch so nah

Dass diese schöne Weidenfrau

Einst eine Nymphe war

Ich fühlte meine Glieder

So schwer und doch so weich

Ihr liebevolles Werben

Zog mich ins Erdenreich

Ich sank in ihre Wurzeln

Und dämmerte dahin

Wohl wissend, dass die Weidenfrauen

Ein Teil der Erde sind

Wohl wissend, dass wir Zauberfrauen

Stets Teil der Erde sind

Im Regen steh´n

Immer wenn es regnet will ich Apfelkuchen backen
Mich in meinen Sessel setzen
Mit meiner Katze sinnig schwätzen
Meine Bücherzahl abschätzen
Dem Leben Muße abzwacken

Doch zu meinem großen Leid ist die Welt so ignorant
Und schickt mich Geldverdienen,
Bin ich doch Künstler, doch verkannt

Wer soll denn sonst den Regen anbeten wenn all diese Proleten
Es nicht schaffen, und nur gaffen, und den Himmel anblaffen?
Wer soll denn sonst dem holden Herbst mit Holleliedern huldigen
Und sich charmant elegant bei den Elderfrau´n entschuldigen?
Wer soll denn sonst die Farben fangen mit fantasievollen Fingern
Und die weisen wilden Weiberseelen befrei´n aus ihren Zwingern?
Wer soll die kätzerische Katze kraulend kreativ bespaßen
Und ruhelos schuhelos spazieren über Seitenstraßen?

Liebes Leben, du schuldest mir einen Mäzen
Die Gaben gabst Du mir, lass´ mich jetzt nicht im Regen steh´n!

Immer wenn es regnet muss ich still am Fenster sitzen
Die Tropfen beschauen und am Kaminfeuer schwitzen
Die Katze tut das auch und das so selbstverständlich
Dass ich finde, liebes Leben, es ist doch bedenklich

Dass ich dieses Privileg nicht auch geniessen soll
Liebes Leben, ich denke, du nimmst mich nicht für voll!