weinselig

fließende tage aus meer gemacht

gespräche so tief aus seelen gedacht

grautrübe schatten scharfrot umrahmt

zahnt vergangenheit ein nüchternes ich.

bin ich´s noch oder bin ich´s nicht?

bin ich´s wieder oder spricht der wein?

komm, wir lassen die ketten sein

und spielen zu viert.

was das wohl wird?

Rotgefiedert tanzt Milan

Rotgefiedert tanzt Milan

Rotgefiedert tanzt Milan

Über Wiesenfelder blank

Wolken ziehen drüber hin

Jeramuster, Erntedank

Meine Welt scheint zu schlafen

Ein Ton perlt vorbei

Das Gemurmel des Lebens

Floss im Sommer vorbei

Schau, ein neuer Faden Farbe

Glüht im Netz des Wyrd

Runensang in den Bäumen

Wo sich mein Geist verliert

In den Federn des Milan

Hell die Sonnenwärme loht

Meine Haare werden Federn

Leuchtend in neuem Rot

Rotgefiedert tanzt Milan

Grillen spiel’n ihr altes Lied

In den Bäumen rauscht Eiwaz

Meine Zeit ein Farbendieb

In den Federn des Milan

Hell die Sonnenröte loht

Meine Flügel, mein Sturmwind

Himmelsblau wird zum Sog

sich fallen lassen

sich fallen lassen

die flügel öffnen

und sich nach hinten fallen lassen

die leere gähnt in der erinnerung

und schaudernd fallen dunkle federn –

und angst vor einem aufprallen

erneut

schläft tief in der brust.

sich verbiegen

mit den fingerspitzen die zehen berühren

sich selbst halten

das rückgrat überbeugen

nur ein weg, nicht zu zerbrechen

doch keine hingabe

an das leben

noch nicht einmal

an sich selbst.

ich will wieder vorbe-haltlos –

fallen können dürfen

in arme, die meine knochen nicht brechen

in denen ankommen kein aufprall ist

sondern ein zartes willkommen

behutsam alle federn achtend

dass keine einzige knickt –

weil das wissen um die kostbarkeit des augenblicks

das windspiel ihrer schönheit ist –

hast du die arme

die ein sich-fallenlassen

in ein gemeinsames fliegen verwandeln können?

Schwarze Federn

schwarze federn auf meinem pfad

und die gischt staubt auf

zersplittert die wache welt in 

tausende farbtröpfchen –

multiversum in sich selbst.

schmetterling meiner psyche

spiegelt sich in tagträumen

behutsam zerfliesst meine stärke

in vermeintlichkeiten.

in der stadt der bunten lampen

zelebriert amaranth shiva’s uraltes lied

denn des königsgauklers pfad

ist heute nicht meiner.

heute will ich meine lampe lohen lassen

und die schönheit der welt feiern

meine affen in seide betten

meine bettler bewirten

meine gefährten vereinen

als die tänzerin, die ich bin.

heute ist die stadt der toten lampen

nur ein munkeln hinter den spiegeln

zu vertraut die wasserstraßen

der uralten heimat meiner seele. 

hab ich doch in beiden tempeln gedient

und weiss um ihren hellwarmen, kühldunklen zauber, 

zu gut, um noch schmerzlos träumen zu können. 

doch heute lasst mich

die schönheit leuchten lassen

meine lampe hoch halten

im leuchtfeuer des lebens, 

ein warmes miteinander spüren

neue welten weben

erinnerungen schaffen

für die zeit, in der ich heimkehren werde

in die uralten hügel der uralten schwestern.