Gute Reise, Opa Ulrich…

Gute Reise, Opa Ulrich. Möge Deine liebevolle Seele weiterhin über uns alle wachen. In jedem Augenzwinkern, in jedem schallenden Lachen und leisen Grinsen sehe ich Dich wieder, höre die Saiten Deines Kontrabasses im Wind schwingen, rieche den Duft nach Pfeifentabak und Wald, und Deine Stirn zum Abschied auf meiner. „Stutzkeppele“, Opa. Wir haben‘s von den Katzen gelernt: wie viel Liebe ein Zwinkern ausdrücken kann. Danke für 35 Jahre vorbehaltlose Zuneigung. Du hast Zwota zu meiner Heimat gemacht. Und Danke… für die Musik. 🧡 Ich hab‘s mir hinter die Ohren geschrieben.

Traumnetz

Komm, mein Liebster

Wir schließen der Welt die Tore zu

Und wandern im Graugold des uralten Herbstes

Wir singen Lieder vom Feuerschein

Und von Federbetten

Von altem Staub und Lichtfäden

Immer wieder neu erzählt.

Komm, wie suchen und finden Funken

Und Funkeln

In den Augen des Anderen

Und schmecken die Farben des Tanzens

Im Dunkeln

Lass uns vergessen, wo der Mond endet

Und das dichte Unterholz beginnt

Lass uns die Dornen fluchend kichernd

Aus den Fußsohlen ziehen

Das Blut auf den Handflächen

Zu einem Kunstwerk aus Eklogit verweben

Komm, mein Liebster,

Es wird Zeit, den helldunklen Frostmond zu spüren

Die rauen hanfenen Seidenseile der alten Tage

Durch spinnwebfeine Kussmuster zu ersetzen

Ein Traumnetz zu weben

Für einen langen, wärmenderen Winter

Flirten a la Krallentanz

Ich sitz im Zug und denk mir nichts

– ja, das kommt tatsächlich vor! –

Da popelt mir so ne Person

Ein „Isnochfrei?“ ins Ohr

Ignorieren hilft hier nichts,

Und so sag ich halt: „Jaja.“

Man will ja höflich sein,

Hoffentlich kommt kein Blabla;

Meine Kopfhörer auf,

Oxidier ich vor mich hin

Hab leise Lieder im Kopf

Und eigentlich nur mich im Sinn;

Doch irgendwie werd ich gestört

In meiner Selbstgenügsamkeit

Unangenehmes Kribbeln macht sich breit

Und ich merk: ich werd bestarrt.

Ein aufdringlichster Blick verharrt

Immer wieder, eindringlich,

Ne feine Art is det ja nich!?

Da mustert mich der Kerl

Von oben bis unten

Und ich frag ihn mal ganz schüchtern:

Na, haste wat jefunden?!

„Öh, ja nö, oh jöh, herrjö, nix,

aber wo wir grad dabei sind:

Also bin der Fölix.“

Ich nehm das nickend zur Kenntnis

Und blicke wiederum

Aus dem Fensterpanorama

Und ich hoff, er bleibt jetzt stumm;

Weit gefehlt. Es kommt das, was ich denke

Und das sind keine Geschenke

Aus der hohen deutschen Kunst

Der denkenden Dichter:

Dieser Kerl ist ein schlichter.

Demzufolge tut er das,

was ein Depp am besten kann:

Er fängt ein Gespräch

via Smalltalk an.

Platitüden übers Wetter folgen

Floskeln über Floskeln

Allgemeinplätze plätschern

Banalitäten blubbern

Trivialitäten trollen

Und ich frag mich leidgeprüft:

Wie kann man nur sowas wollen?!

Ich grinse freundlich brav zurück

Und frag: „Sie wollen sich unterhalten?“

Da er bejaht, möchte ich das ganze

Konstruktiv gestalten

Als Künstler seh ich das vielleicht

Ein wenig anders als er

Doch das ist nicht mein Problem

ER kam ja MIR in die Quer…

Und so fang ich eben einfach

Mit etwas Interessanten an

Ich lese gerne Menschen

Und analysiere so fortan:

„Sie sind ja nun schon Mitte 50

Und haben gut gelebt

Wie man an den Falten um den Mund

Und an den Augenwinkeln sieht;

Sie sind ein bisschen depressiv,

Ihre Stirn zeigt einen Strich

Zwischen den Augen;

Doch an und für sich

Liegt das an ihrem Temp´rament,

Sanguin und doch cholerisch,

Das sie viel zu schnell ausbrennt,

Ihre hagere Statur zeigt an

Dass Sie durchaus beweglich sind

Doch sind Ihre Finger gelb,

Also sind sie Tabakskind;

Der Krampfring in der Iris zeigt das Stresspotential,

Und auch die Längsfalte am Ohrläppchen

Ist echt suboptimal,

Geplatze Adern auf der Nase zeigen

Herzprobleme an,

Und die schlupfenden Lider…

Und wir fang´ gar nicht erst an

Von den Nieren, denn die Knöchel sehen

Echt geschwollen aus

Doch das kommt wohl von der Leber

Die schaut überlastet aus

Denn der Hautton ist leicht gelblich

Und ich seh Bilirubin

Im Augenweiss, sag´n se,

Haben sie im Rucksack

Etwa 2,3 Bierchen drin? Ja?

Die Lippen eingerissen,

Und Rhagaden links und rechts

Sieht so aus, als steh es um den Eisenspiegel

Eher schlecht als recht

Sie können aktuell nicht schlafen,

Das sieht man ihren

Augenschatten an

Und die Verdauungsprobleme

Zeigen Ihre Wangenfalten an;

Ihre Zunge sagt mir

– oder vielmehr der Belag –

dass die Dünndarmflora wiederholt Probleme hat

Das kommt bestimmt von der Gastritis,

Magengraben auf der Zunge

Ihr tiefer Husten zeigt mir einen

Leichten Schaden an der Lunge;

Ich rate Ihnen dringlich

Das Rauchen aufzugeben

Denn sonst werden Ihre Nebennieren

Nicht mehr lange überleben.

Da Sie Ihre rechte Schulter

Tiefer ziehen als die linke

Ist die Hüfte wohl blockiert,

Arthroseschaden inclusive,

Die Gelenke korrodiert;

So unruhig, wie Sie sitzen,

Ham´ Sie bestimmt Hämorrhoiden;

Sagen Sie, ist Ihre Prostata bislang

Noch von Krebs verschont geblieben?

An den Fingern seh´ ich Knötchen

Also ist die Gicht schon da

Ihre Harnsäurewerte waren auch schon besser, wa?

Der Blutdruck ist zu hoch,

Das sagen mir die roten Ohr´n

Aber mei, dann hat Ihr P***s

Die Erektionsfunktion noch nicht verloren…

Man soll ja auch für die kleinen Dinge

Im Alltag dankbar sein.

Wo wir schon mal dabei sind,

da fällt mir was zum Enddarm ein…

Aber halt, guter Mann,

Wo wollen Sie denn hin?

Hatten Sie denn nicht mit mir

Ein Flirtgespräch im Sinn…?

Denn ich bin, die ich bin

Aus: Anti-Kitsch-Propaganda, 2018

Ganz egal wie oft wir träumen

em
Ganz egal wie Du mich willst

G
Ganz egal ob Du mein Leben

C
Oder meine Vulva füllst

em
Nur einem Mensch bin ich zu eigen

D
Beuge mich nur einem Sinn:

G Denn Ich bin die Ich bin

em D Hmmmmmmmmmmm G

Denn Ich bin die Ich bin

Ganz egal wie Du dir vormachst

Dass mein Leben Dir gehört

Dass uns beide was verbindet

Was niemand jemals zerstört

Schau, ich trage freie Worte

Freie Schwingen, freien Sinn

Denn Ich bin, die Ich bin Hmmmmmmmmmmm

Denn Ich bin, die Ich bin

Ganz egal was Du noch brauchst

Such es bitte nie in mir
Ich trage meine eig ́nen Wege

Meine eig ́ne Kron ́ dafür
Spiegle Dich, und lass ́ mich fliegen

Bei mir ist Halten kein Gewinn

Denn Ich bin, die Ich bin

Hmmmmmmmmmmmm

Denn Ich bin, die Ich bin

Einst, mein Kind

Album und Lyrics: Credo quia absurdum 2018

em
Einst, meine Göttin,
D
War ich Teil des Lichts
C
Geborgen tief im Sein,
D
In dir fehlt ́ es mir an Nichts
G
War Kind und Mutter, Gattin, Ahnin, C
Tief in deinem Schoß
em
Wieder dich zu finden, Göttin,
D D7
Ist mein Weg, mein Lebens-Los

G Em C D Chorus: War AAAAAAAUUUUUUUUUUUUMMMMMMMM

AAAAAAAUUUUUUUUUUUUMMMMMMMMMM

Einst, meine Schwester,
War ich Teil der Steine
Trotzte allen Winden,
Stark und stolz alleine
War allem Lebenssturm gewachsen,

Doch eines Tages kam die Flut

Wurde mitgerissen und geschliffen,

Sand unter Sonnenglut.

Einst, meine Schöne,
War ich Teil der Winde
Floh vor allem, was mich brauchte,

Um mich nicht zu binden
War ruhelos und schimmernd frei,

Mit wundervollen Schwingen
War ein Hauch, ein Wind, ein Sturm,

Ein ewig weises Singen

Einst, meine Gespielin,
War ich Teil der Flammen,
Ich brannte und ich tobte,
In der Lust und mir gefangen, E

rnährte mich von andren Körpern,

Verbrannte, was mich liebt
War die Hitze und das Feuer,
Das nie ruht und nie vergibt

Einst, meine Liebste,
War ich Teil der grünen Wiesen
War die Schönste aller Blumen,
Die mich froh Willkommen hießen,
War wild und stolz und jung und schön,

Mit Rosenblüten im Gesicht
Maibraut im grünen Hochzeitskranz,
So jung, so stolz und töricht

Einst, mein Kind,
War ich Teil der Mutter Erde
Schuf und webte, hüllte ein,

Beschützte und verwahrte
Ich gab mich hin und lebte Dich,

An deinem Herzschlag ausgerichtet

Bis Selbstsucht kam an einem Tag

Und dich und mich vernichtet

Einst, meine Mutter,
War ich Teil der Felder
Wurzel, Ähre, Korn, wir alle werden älter

War im Kreis des Lebens angelangt,

Geboren um zu geben,
Auf alle Fragen eine Antwort: So ist das Leben.

Einst, meine Kriegerin,
War ich Teil der Wellen

Angepasst sang ich dein Lied,

In deinem Strom die Schnellen

Mit dir Eins und doch allein,
Ein Tropfenkind im Meer

Krachten im Sturm aufeinander, Getöse hohl und irgend leer

Einst, meine Ahnin,
War ich Teil von Eis und Schnee
Ich lernte zu erinnern, zu schätzen, was vergeht
Jede Flocke ein Gedanke, eine Einzigartigkeit Jener Schnee von gestern
Schon der Nemesis geweiht

Einst, mein Ich, sind wir alle unsre Teile Atmen tief und lächeln leise,
Wenn ich uns in mir vereine
Weih mich selbst erneut dem Sein,

Alle Teile und doch keine, Trage alles neu zusammen, Wellen, Winde, Erde, Flammen:

AAAAAAAUUUUUUUUUUUUMMMMMMMM….

Credo quia absurdum

Credo Quia Absurdum – Album und Text: ClawDancePlay2018

am D
Dein ganzer Körper lächelt, deiner Augen Dämmerlicht
am D
Sehen noch im Dunkel, wie ein neuer Tag im Wir anbricht am D
In Lust und Spiel versunken, wird der Alltag zum Geschenk am D
In den Ästen Yggdrasils sind die Stunden aufgehängt

Chorus:

GC
Wie weit treiben wir davon
D…
Bis wir uns wiederfinden?
Wie weit fliegen wir den Pfad
Bis unsere Schwingen schwinden? Wie weit ruhen wir im Licht
Bis die Schatten sich verbinden?
Und wie weit fliegt man in den Sturm Bis die Donner vom Ende künden?

Du glühst auf meiner Haut
Dein Atem, Deine Seele tanzt Dein Blick ruht so vertraut
Auf Welten, die Du segnen kannst Deine Kehle dargeboten
Jeder Zoll ein Kuss für s-ich Pulsierendes Verlangen
Immer wieder: Blut verrät sich

Du tanzt in meinem Kopf
Die unbedachten Stunden Ruhe, die Du mir geraubt Dein Geist so tief versunken Sieht nur Deine weiße Haut Dein Lächeln, das mich bricht Alte Bande auflöst,

Immer neue Ketten flicht…

CHORUS II:

Und wie lang singen wir am Ufer
Bis die Nebel einst verwehen?
Wie lang bleiben wir noch blind
Bis wir Avalon wieder sehen?
Und wie lang schöpfen wir noch Zweifel Ob das Boot einst untergeht

Und wie lang dämmert Ragnarök herein Bevor die neue Welt ersteht?

Lob des Narzissten

jetzt… sind wir getrennt.

und ich hab ganz verpennt

dir zu sagen, warum und wieso

doch du weisst doch sowieso:

baby, es lag nur an mir

du konntest niemals 

auch nur ein bisschen was dafür

denn du warst immer

viel zu sehr perfekt

oh baby, ich hab das leider viel zu spät entdeckt

dein horizont war so gigantisch

er schloss ganz den meinen ein

und nicht pedantisch, nee!

perfekt wolltest du sein

und ich idiotin! ich hab das nicht erkannt

in meinem starrsinn glich ich viel zu oft der wand

selbstverständlich dachte ich zu wenig mit

du folgtest mir dummerchen

deshalb stets auf schritt und tritt

und deine eifersucht war immer meine schuld

schliesslich hab ich dich stets zu wenig abgeholt

deine grösse haben alle stets verkannt

doch du nahmst mich ja rettend an die hand

so ganz allein in der welt wär ich doch nur verlorn

nur deshalb lagst du mir ständig in den ohr‘n

entscheidungen zu treffen ist nichts für eine frau

deshalb nahmst du mir sie ab, 

vielen dank, du warst so schlau!

das ich nur dich brauch hast du auch vorhergesehn

denn deiner schönheit konnt´ noch keine widerstehn

baby, es lag nur an mir

du konntest niemals 

auch nur ein bisschen was dafür

denn du warst immer

viel zu sehr perfekt

oh baby, ich hab das leider viel zu spät entdeckt

als ich dann ging, da sah ich´s endlich ein

das war so dumm von mir

und jetz´ bleib ich wohl allein

so einen mann wie dich werd ich wohl nie wieder kriegen…

ja… 

sowas wie dich lass ich ab sofort links liegen! 

baby, es lag nur an dir

ich konntest niemals 

auch nur ein bisschen was dafür

denn ich warst immer

für mich ganz perfekt

oh baby, ich hab das leider viel zu spät entdeckt

Mei Zwotelied

weiss gebirkt sind die hügel hinterm grünenweissen haus

wild webt der fichtensumpf wabernd ein flüsterndes lied

schwarze schienen führen aus dem klingental hinaus

einen schritt nach links tanzt auch die zeit uns voraus

Chorus: zwote, mei haamet, wie bie iech dir gut
dei gher iech emmer, mit leib seel un blut

hab ich mich dir selbst verschrieben, so viele leben davor?
oder singt in mir der ahnen bluteigener chor?
schwarzer fluss, schwarzer name, schwarzes erz, schwarzer stein
silbergrün flüstern adern in meinem gebein

silberfichten in den augen und das gräsermeer im haar
eisenrot, der bach, die lippen, stimme raunt rauh und klar
barfuss küsst mein schritt die hügel, und ich denke mich dahin
wo die heimaterde schläft, meine seele mittendrin

Schneekönigin

Ich steh im Schnee

Barfuß

Und das Grau in meinen Augen erlischt

Alles verglüht zu Weiß

Und meine Sicht erlischt

Wind weht durch die Knochen

Schüttelt meine Flügel auf

Federn rauschen im Sturm

Meine Zeit zieht herauf

Chorus:

Ich bin die Cailleach Bheur

Bin die Schneekönigin

Bin Percht und Holle, Svantewit,

Trag den Winter im Sinn

Ich bin Schneewittchen im Eis

Und Schneeweißchen am Kamin

Bin die Bärin in der Höhle

Und am Himmel die Mondin

Bridge:

Flocken fliegt so weit, so weich, so weit

Flocken, fliegt, Erde, schlaf, so tief, so tief

Ich jage lautlos als Skadi

Meine Pfeile glühend weiß

Efeu unter den Füßen

Jeder Schritt hat seinen Preis

Luchs und Wölfin, Kauz und Eule

Im Sterben sind wir alle Beute

Und mit jedem kalten Schritt

Bring ich Tod und Leben mit

Ich webe murmelnd mit den Nornen

Makosh, unser Muster weiß

Schwarz und Rot, sie leuchten

Sonnenrad im Jahreskreis

Schüttle Betten mit Frau Holle

Blütenweiß, Holundersegen

Wie Schneewittchen darf ich sterben

Sterben, um zu leben

Chorus:

Denn ich bin die Cailleach Bheur

Bin die Schneekönigin

Bin Percht und Holle, Svantewit,

Trag den Winter im Sinn

Ich bin Schneewittchen im Eis

Und Schneeweißchen am Kamin

Bin die Bärin in der Höhle

Und am Himmel die Mondin

Bridge:

Flocken fliegt so weit, so weich, so weit

Flocken, fliegt, Erde, schlaf, so tief, so tief