Homo homini homo est

Menschen wollen sich unterhalten. Das liegt, glaube ich, ein wenig in der Natur der Sache: Menschsein. Was sich gerade aktuell als Gesellschaftstrend immer mehr zeigt: das Unterhalten – werden, stetiger ungewollter Konsum.

Schweigen sei Gold, hieß es einst, doch diese Welt will einfach nicht mehr stille werden, sie will lärmen und divers sein, laut und emotionsgeladen, und das auch noch, wo kaum noch jemand diese defäkistische Selbstdarstellung wirklich aushalten könnte und möchte.

So auch im ach so hochgelobten kommunikativen Miteinander der menschlichen Gesellschaft, deren Priorität, Wert und Sinn sich für meine eigene Person Jahr für Jahr weniger erschliesst.

Gespräche sind ja bekannterweise Grundstein der allseits gepriesenen Zwischenmenschlichkeit und Kommunikation.

Und doch; wäre da nicht der tragische Umstand, dass zu einem Gespräch zwei gehören; tragisch ist daran, dass man – frei nach Watzlawick – nicht nicht kommunizieren kann.

So sehr ich mir oft den Umstand wünschen würde, dass Interaktionen eine unverfängliche, absolute Erlaubnis des Anderen benötigen würden (ohne diese würde einem im weiteren Verlauf keine Sinneswahrnehmung aufgedrängt) , aufploppend im eigenen Gesichtsfeld, sobald sich andere Menschen im unmittelbaren Radar befinden : wie „absolut offen“ oder „bitte ansprechen“, von „Smalltalk erwünscht“ über „bitte nur bestimmte Themen“ oder „nur Zuhören“ bis „absolut und überhaupt kein Interesse an jeglicher Interaktion“.

Ich denke, ich würde wohl zumeist letzteres wählen.

Man könnte vielleicht Ausnahmen hinzufügen, zum Beispiel für Sicherheitspersonal, Arbeitsanweisungen oder Menschen, die man individuell interessanter findet als den gängigen Alltags-Einheitsbrei der humanoiden Rasse.

Dann wären aufmerksamkeitsheischende Blicke passé, das ungefragte Anpöbeln hätte endlich ein Ende, die omnipräsente, ekelhaft nach verzweifelter Selbstdarstellung stinkende „Flirterei“ wäre endlich vorbei.

Man könnte Misanthrop sein, ohne unhöflich werden zu müssen, die Übergriffigkeit von unangemessenem Interagieren könnte der Vergangenheit angehören.

Man müsste nicht mehr erläutern, weshalb man augenscheinlich zu wenig Desinteresse gezeigt hatte; könnte endlich mit dem schon längst leicht paranoiden Flüchten in einsame Zugabteile oder Toiletten aufhören, würde nicht mehr über Gebühr angestarrt und schlimmstenfalls auch noch im verzweifelten Versuch, Kontakt herzustellen, angerempelt.

Der Höflichkeit wäre wieder Genüge getan, ohne mühsam Screenen oder nach Gender und Ansprachregeln fragen zu müssen. Man könnte aggressiven Werbemassnahmen aus dem Weg gehen, ohne eine Konfrontation zu befürchten. Und müsste endlich, endlich keine Diskussionen mehr mit intellektuell sowie emphatisch minderbegabten, aber hochmotivierten Mitmenschen führen.

Doch leider, leider ist in dieser Gesellschaft keine Stille oder auch nur höfliche Diskretion mehr zu erwarten. Dass ich dies zutiefst bedaure, muss nicht weiter ausgeführt werden. Leider interessiert das mein Gegenüber im Zug mitnichten, das mich gerade ungefragt versucht über das heutige Wetter aufzuklären.

Der Mensch ist nicht des Menschen Wolf, lieber Mr. Hobbes, er ist des Menschen Mensch. Es könnte in meiner misanthropischen Welt nichts Grauenhafteres geben.

Dating a musician

Well… she walkes through the door
With her head held high
Blinking eyes are chatting
And a collective sigh:
Every man want to date her
And make her his girl
But she is turning around in a cat-like swirl:

(Chorus)
„You are handsome guys
But I am not that easy
I want to dance and sing and I like it dreamy
I want sparkling nights and days of melodies
I want to be impressed and be slightly teased
I want it all, and you see: I have a vision…“

And all the guys sigh bewitched
„I want to date this musician!“

Well… she walked through the door
With her head held high
Blinking eyes are chatting
And a collective sigh:
Every girl want to date him
And make him her guy
But he is turning around with a silent sigh:

(Chorus)
„You are handsome guys
But I am not that easy
I want to dance and sing and I like it dreamy
I want sparkling nights and days of melodies
I want to be impressed and be slightly teased
I want it all, and you see: I´m on a mission…“

And all the girls sigh bewitched
„I want to date this musician!“

Their eyes met.

And that´s the way it goes
It´s the blues that happens when two artists choose
They sat down and they played
And the magic fills the room

The melodies sparkle and the lyrics bloom

The morning shows up and they are playing still
Each one for itself, in a self-nurturing chill
And all the girls and the guys notice this one thing:

A musician loves the music, not the gathering!


(Chorus)
They are handsome people
And they are magicians
They catch your mind and soul and all your ambition
They can dance and sing and they like it dreamy
Belong to sparkling nights and they are so gleamy
Want to impress and tease you slightly deep
They want it all, but, beware! this is a cheat:

They want music, and just music is their ambition
No, no, no, darling, never date a musician!
No, no, no, darling, never date a musician!


(Bridge)
Music is a goddess with much envy
She is glamorous, a diva and so moody
She is the first and the last love of every musician
And in exchance she teaches how to be a magician
But she wants to be special and loved alone
So if you choose a musician, you stay the second one!


(Chorus)
They are handsome people
And they are magicians
They catch you up without any permission
They are sparkling and beautiful, you want to be part of that all
But, darling, you will grieve – MUSIC RULES ALL
So think before you choose and prove your ambition:
Do you still, darling, want to date a musician?
Do you really want to date a musician?
Really, really want to date a musician?

Aktuell gelesen und für gut befunden:

„»Regeln sind wie ein Plumpsklo, Mädchen. Sie geben einem das Gefühl, man sei zivilisiert, aber wenn man nicht ab und an ausmistet, sammelt sich Scheiße an. „Der Prinz der Wüste By Peter V. Brett (© Heyne Verlag 2021)

„Wenn du andere bestimmen lässt, was du wert bist, hast du schon verloren. Denn keiner wird zugeben, dass du mehr wert bist als er selbst. Also kann er dich nur herabsetzen.“Der Prinz der Wüste By Peter V. Brett (© Heyne Verlag 2021)

„»Ein Skandal frisst dich von innen auf, wenn du versuchst, ihn geheim zu halten. Doch ist er erst einmal an die Öffentlichkeit gelangt, ist er nicht mehr dein Problem. Das Problem gehört dann der ganzen Welt. Und das kann eine Erleichterung sein, glaub mir.“ Der Prinz der Wüste By Peter V. Brett (© Heyne Verlag 2021)

„nur indem wir zugeben, was wir sind, bekommen wir, was wir wollen.“ (petyr baelish, GOT)

„»Jeder von uns hat seinen eigenen Pfad, Mister Rawlins. Symbole dienen der Interpretation, nicht der Definition.«“

Das sternenlose Meer By (© Karl Blessing Verlag 2020)

„»Was hast du für ein Problem?«, fragt er die Katze. »Miau«, sagt die Katze in einer Mischung aus Maunzen und Knurren, die ausdrückt, dass sie so viele Probleme hat, dass sie kaum weiß, wo sie anfangen soll.“

Das sternenlose Meer By (© Karl Blessing Verlag 2020)

„»Sie existieren nicht«, sagte der Bär. »Es gibt keine Ungeheuer auf dieser Welt und keine Heiligen. Nur unendlich viele Schattierungen, die alle in denselben Teppich gewoben sind, hell und dunkel. Das Ungeheuer des einen ist die Geliebte des anderen. Die Weisen wissen das.«“

Die Hexe und der Winterzauber By (© Heyne Verlag 2021)

“ Ich schnitzte, weil Dinge, die Mühe machen, wirklicher sind als Dinge, die man durch bloßes Wünschen erschafft.«“

Das Mädchen und der Winterkönig By Katherine Arden (© Heyne Verlag 2020)

„. »Es gibt keine Magie.« »Aber du hast gerade …« »Dinge sind, oder sie sind nicht, Wasja«, fiel er ihr ins Wort. »Wenn du etwas willst, bedeutet das, dass du es nicht hast, dass du nicht glaubst, dass es da ist, und das wiederum bedeutet, dass es auch nie da sein wird. Feuer ist, oder es ist nicht. Das, was du Magie nennst, ist nichts anderes, als der Welt nicht zu gestatten, anders zu sein, als du sie haben willst.«“

Das Mädchen und der Winterkönig By Katherine Arden (© Heyne Verlag 2020)


„Wie der Versuch, zurück in eine bereits abgestreifte Haut zu schlüpfen“

Die Hexe und der Winterzauber By (© Heyne Verlag 2021)


„Das Band, das nun zwischen ihnen bestand – all die Leidenschaft und der Zorn, die Furcht und die zerbrechliche Hoffnung, sie waren stärker als jedes verzauberte Schmuckstück.“

Die Hexe und der Winterzauber By (© Heyne Verlag 2021)


„»Und du bist auch nicht mehr allein. Lass uns das so lange wiederholen, bis einer von uns es tatsächlich glaubt.«“

Die Hexe und der Winterzauber By (© Heyne Verlag 2021)

Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit

Es ist so schön, dass du da bist
Es tut so gut, dich zu sehn
Weil Deine Stimme meine Ohrn küsst
Weil wir zwei uns so verstehn
Es fühlt sich gut an, wie du kuschelst
Und mich weich, doch fest umarmst
Dein Geruch macht mich glücklich
Deine Aura voller Charme

-Chorus-
Das ist das, was ich sage,
Wenn ich mich in dir such
Mein inn’res Kind macht mal wieder
Einen zarten Versuch
Ist nicht gewohnt gelobt zu werden
Auch nur akzeptiert zu sein
Deshalb zeigt es sich nur selten
Bleibt doch lieber allein
Doch es sucht unentwegt was selbst nicht heilen kann
Projeziert sich und zerbricht immer wieder daran

Wie das Gör da drüben rumläuft
Ja, da sieht man doch gleich
Dass an Stil und Intellekt
Halt nicht jedermann ist reich
Dieser Blick, diese Haltung, diese pickelige Kinn
Schreit nach Mobbing und Hass –
Mir kommen Worte in den Sinn
Die andre Kinder einst benutzten
Für mein inneres Kind
Will nie mehr Opfer, lieber Täter sein
Statt hilflos selbstbestimmt
Die alte Angst wird zu Ekel, der sich immer wieder zeigt
Wenn ein anderer Mensch die gleiche Schwäche zeigt

Du solltest dich mehr bewegen
Du wirst langsam zu fett
Deine Augenringe sagen
Geh doch früher mal zu Bett
Mehr gutes Make-up und vielleicht
Eine Schönheits-OP?
Du hast einfach kein Talent,
Hast jede Chance verpennt,
Deine Arbeit ist nichts wert,
Dein ganzes Da-Sein ist verkehrt –
Ich hör meine Mutter sprechen
Doch im Spiegel spricht mein Mund –
All die kleinen bösen Dinge:
Kindermund tut Trauma kund.


Chorus-
Das ist das, was ich sage,
Wenn ich mich in dir such
Mein inn’res Kind macht mal wieder
Einen zarten Versuch
Ist nicht gewohnt gelobt zu werden
Auch nur akzeptiert zu sein
Deshalb zeigt es sich nur selten
Bleibt doch lieber allein
Doch es sucht unentwegt was selbst nicht heilen kann

Projeziert sich und zerbricht immer wieder daran

Eigentlich
Will es nich
Mächtig und erfolgreich sein
Es sucht nach Heimat und Willkommen
Einfach anerkannt zu sein
Im Zentrum des Vertrauens
Nicht mehr in sich selbst allein
Ich fragte meine Seele
Was sie braucht und haben will
Kleidung, Sport, Sex, Nahrung –
Und da wurde sie ganz still –
Sagte: eigentlich nur Dich –
Deine Zuneigung und Freundschaft

Deine Akzeptanz an sich.

Es ist so schön, dass du da bist
Es tut so gut, dich zu sehn
Weil Deine Stimme meine Ohrn küsst
Weil wir zwei uns so verstehn
Es fühlt sich gut an, wie du kuschelst
Und mich weich, doch fest umarmst
Dein Geruch macht mich glücklich
Deine Aura voller Charme

Das ist das, was ich sage,
Wenn ich mich im Spiegel find
Mein inn’res Kind braucht meine Wärme
Und ich brauch mein inn’res Kind
Es ist nicht leicht es zu lieben
Doch niemand anderes als ich
Kann ihm geben, was es braucht –
Meine Akzeptanz an sich.

Ending:
Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit
Ich geh‘ jetz schaukeln, bin zu leben bereit

so fragil

dein kopf in meinem schoß
deine langen weichen wimpernfedern flattern leise
du schwimmst im meer der diffusen träume
und flüsterst verschlafen
dass es gut ist, dass ich dich da bin
dein arm umschlingt meine hüfte
so behutsam und so voller kraft
ich spüre deinen leisen atem
und die sonne fällt partiell durch die bleifenstergläser des wandelnden schlosses
ich liege ganz still
meine finger in deinem weichen haar
doch in mir tobt der lautlose sturm
und die gischt erreicht meine augen:
zu schön, um anzudauern, flüstern die dämonen
zu fragil die spätsommerhimmel
zu kurz die orangegoldenrote septembersonnenwärme
der winter naht bestimmt
und ich bin nackt und zerbrechlich
habe meine pelze, mein fellchen in deine hände gelegt
und mein weltenberg, meine höhle, liegt
im königreich des weit weit weg
wo mein heidehabicht kreist und mein schieferdrache schläft
die dämonen schreien, mich beschützen wollend
dumm, dumm, naiv, ein wahn ohne sinn
eine kakophonie meiner wahr gewordenen träume
denn nicht alle träume sind gut
und nicht alle wünsche weise
und die welt hat mich längst anderes gelehrt
als vertrauen und verstehen
nicht alle wandernden sind verloren
doch alle verlorenen wandern
so wie wir
auf der suche nach einer heimat
die im land des gewünschten gestern schlief
die warmen hände, die meine hüften halten
der schöne kopf in meinem schoß
die schlanken kraftvollen glieder tragen, oh, so behutsam
mein urvertrauen, mein weltenei
doch die schale hat tiefe risse
unverschuldet von dir
und nun in deinen liebevollen händen
so fragil
so fragil
so zerbrochen
wie dein eigenes

Gefährten

ich wach deinen armen auf
und wieder bleibt die welt stehn´
eingefroren in kristall, warte ich drauf
dass deine augen wieder tief in mich hineinsehn´
dein warmer atem streichelt meine rauen stellen
in meiner seele kommt ein stückchen haut zurück
die wüste blüht in diesem liebevollen regen
fühlt sich fast an als wenn man hier zuhause ist

manchmal
macht die macht dir ein geschenk
ein leuchtfeuer, ein stern, der norden zeigt
so viele kreise tief in kreisen, dass ich denk
das glück lächelt zu mir geneigt
und ich weiss, dieser augenblick ist kostbar
in meiner seele ist es endlich still
fühl mich in dir in mir selbst angekommen
vertrau behutsam diesem gefühl

ich wach in deinen armen auf
und alle dämonen schweigen
in so vielen geschichten sind sie da
und dir kann ich sie alle zeigen
weil du sie nicht bekämpfst, du siehst ja, was sie sind
vergangenes ich, traumatisiertes kind
und hier stehn unsere kinder-ichs
hand in hand im sturm zu zweit
hexe und krieger halten wacht
wir haben einander befreit

ich wach in deinen armen auf
und ich freu mich auf die heutigen geschichten
zwischen alltag, larp und star wars
meer und geflüsterten gedichten
wehn die winde um das wandelnde schloss
und der regen lässt die leinen los
haut an haut singt schwarze tinte ihr lied
so ein geschenk, dass es dich gibt

Erzähl mir, Meer

erzähl mir,meer
wohin die wellen rauschen
wohin die gischt sich auflöst
wo der sonnenstrahl vergleißt
erzähl mir, meer
warum die wellen sich verbiegen
warum die gischt sich kräuselt
wo das gold des lichtes bleibt

denn am ufer, da beginnen
und enden träume viel
auf den sommer folgt september
verglüht im farbenspiel
denn am ufer wohnt die seele
der se(e)hnsucht altes lied
und ich spüre, wie ihr schimmern
sacht im sand erblüht

Manche Wesen / Wie schön

Manche Wesen schaffen Räume
Die andern ein Zuhause sind
Wo Bedürfnisse und Träume
Wirklich wahrgenommen sind
Wo keine Wertung geschieht
Wo alle angenommen sind
Einfach weil die Lebenslieder
Zur Symphonie geworden sind

Wie schön, dass es euch gibt

Manche Wesen halten Räume
Die andern ein Zuhause werden
Weben Wege in die Träume
Und sie kitten alte Scherben
Mit so liebevollem Gold
Aus Offenheit und Färben
Horizonte neu gewollt

Wie schön, dass es euch gibt

Manche Wesen heilen Räume
Weil sie einfach existiern
Voll Vertrauen in das Leben
Durch die Stürme navigiern
Egal wie es dir geht
Sie werden dich neu inspiriern
Lassen dich bei dir ankommen
In allen Farben changieren

Wie schön, dass es uns gibt

Nostalgie

(Melodie Intro und Outro: „Am Brunnen vor dem Tore“, Volkslied)

Es gibt solche Momente, die sehr nostalgisch sind
Du weißt schon, Meeresrauschen und Zweige im Sommerwind
Dazu gehört auch jenes “Ach, war das damals schön““ und jenes unbequeme
„Wollen wir uns nicht wieder sehen?“ „Wollen wir uns nicht wieder sehen?“

Weißt du noch, ganz unschuldig fing das damals mit uns an
Wir sind ins Bett gefallen paar Tage später kamst du an
Wolltest alles von mir wissen und wie es mit uns jetzt weitergeht
Und wie man’s halt so kennt ham´wa uns den Kopf verdreht
Und ich dachte mir schon damals: „Mann, das geht nicht gut!“
Doch so naiv, wie man halt is, hat man’s halt mal versucht
Ein paar strittige Jahre später zeigt sich, was gut harmoniert
Bis auf Sex war da fast nex; aber mei, wenn’s halt plaisiert…

Und so trennte man sich fürchterlich; und war doch dabei so erleichtert glei
Und man schwor sich ein nie wieder; doch jetzt fuhr´s dir in die Glieder
(Okay, ins Glied. Was hier wohl das gleiche ist,
anscheinend haste mich da ja am meisten vermisst)
Und du schriebst mir ganz unschuldig „Wollen wir uns mal treffen?“
Öh… Nee… Baby… Hast du da nicht was vergessen…?

Es gibt nicht viele Dinge, die aufgewärmt gut sind.
Dazu gehören Eintopf und frischer Frühlingswind.
Doch etwas ist ganz sicherlich und niemals ideal:
Dates mit einem Ex enden meist katastrophal!
…Enden meist katastrophal!

ich bin die frau, die aus der kälte kam

oh, es is schon wieder sommer
dabei war´s doch grad noch kühl
und jetzt sind es doch schon wieder 40 grad gefühlt
wenn ich eine sauna wollte hätte ich eine im haus
und die harte strahlung macht mir bald den gar noch aus
ja, gegart, das ist das wort, das für sommerhitze steht
schön gegrillt vom ozon und erst als kohle umgedreht
nie und nimmer sind das angenehme 28 grad
da steht die 3 davor, das fühlt sich an wie hochverrat!


ich bin die frau, die aus der kälte kam und ich will meinen winter zurück,
meine blesse noblige behalten, ich bin doch nicht verrückt;
andre werden braun, doch ich werd nur zum krebs
und wenn de mich fragst, ich kenn keinen, der auf rote nasen steht…

oh, ich wollte bahn fahren, doch dieser plan ging schief
denn in jedem shice abteil steht der schweissige mief
überall pheromone, die den namen nicht verdienen
ich denk da eher an road kills und urinverklebte schienen
und die sitzen da so rum und schwülen mich so warm an
so auf die art, es is sommer, baby, komm mal ran – bwaah,


ich bin die frau, die aus der kälte kam und ich will meinen winter zurück
meine melancholie behalten, ich bin doch nicht verrückt;
andre kriegen sommerlaune, doch ich werd zum misanthrop;
alle andern wollen feiern und ich fühl mich nur bedroht (und werd rot…)

meine terrasse hat nen schattenbaum und der ist mein bester freund
der hilft die hitze abzuhalten und flüstert so verträumt
ha, verträumt – wenn man ihn nur hören könnt
zwischen rasenmähern, fliesenbohrern, besoffenen im unterhemd
planschenden kindern und dem wehgeschrei genervter eltern
die sich dachten, kauf nen pool und du hast ruhe von den bälgern
jetzt seh´n sie ein im winter war das alles schön verschneit
und sie war´n völlig legitim vom heissen glühwein breit…


ich bin die frau, die aus der kälte kam und ich will meinen winter zurück
will meine ruhe mir bewahren, ich bin doch nicht verrückt
liebes klima, lass mal lieber alles schön so wie es ist
ich hab für dieses leben wirklich schon genug geschwitzt!

die sonne verbrennt meinen kadaver, gerecht ist das nicht.
Gerecht ist eine stadt in niederlande
Und die ham zumindest wind in sicht!
island ist so schön und ein erstrebenswertes ziel,
bei 4 kilometer die stunde, wie lange bin ich dendrophil und braucht ein federball flossen?
die hitz ist meinem hirn zu viel,
vom schweiß in den augen ist die sicht dahin
und ich fühle mich als sei ich
nicht erst posthum in der Hölle drin…


ich bin die frau, die aus der kälte kam
und ich will die kälte zurück
will heisse tees und gute bücher
ich bin doch nicht verrückt
dieses geplärr um die hitze, jedes jahr der gleiche mist
ich befürcht ja, es schmilzt das hirn
je mehr man schwitzt